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Geschichte

Bis zur Gemeindegebietsreform im Jahr 1973 waren die heutigen Außenstellen Bad Griesbach und Vilshofen eigenständige Finanzämter. Trotz des mit der Gebietsreform eingetretenen Statusverlustes behielten die neuen Außenstellen aber weiterhin einen eigenen Amtsbezirk. Erst mit der Verwaltungsreform zur Neuorganisation und Optimierung der Finanzamtsaußenstellen wurden zum 1. April 2002 die Amtsbezirke der Außenstellen und des Stammamts Passau zu einem einheitlichen Amtsbezirk Passau zusammengeführt.

Geschichte des Finanzamts Passau

Vom Hochstift Passau zum Reichsdeputationshauptschluss

Der Hauptteil des bis 31.3.2002 bestehenden Amtsbezirks des Stammamts Passau ist aus dem geistlichen Fürstentum des Hochstifts Passau hervorgegangen. Die weltliche Herrschaft der Passauer Bischöfe umfasste den ganzen nördlich der Donau gelegenen Teil des Amtsbezirks einschließlich der Stadt Passau sowie südlich der Donau einen kleinen Streifen und die Grafschaft Neuburg am Inn.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom Jahre 1803 wurde das Hochstift Passau aufgehoben und sein Gebiet zwischen Österreich und Bayern aufgeteilt. Nach einigen weiteren Gebietsänderungen gehörte ab etwa 1806 der gesamte Amtsbezirk zu Bayern.

Entwicklung des Amtsbezirks

In einer Reihe von Umorganisationen, die sich über 100 Jahre erstreckten, bildete sich allmählich der heutige Amtsbezirk des Finanzamts Passau. Zunächst erhielt die Stadt Passau das Recht, Kammergefälle zu verwalten. 1807 wurde das übrige Gebiet des ehemaligen Hochstifts neu organisiert. Dabei entstanden zwei Rentämter, wie die Finanzämter damals hießen, das Rentamt Wolfstein und das Rentamt Wegscheid mit Sitz in Obernzell a. d. Donau. Die Amtsbezirke dieser Rentämter umfassten auch Teile des heutigen Finanzamtsbezirks Passau.

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Nach einer Neueinteilung der Rentamtssitze und Bezirke im Jahr 1879 umfasste das Rentamt Passau über 40 Steuergemeinden, die im wesentlichen auf dem Gebiet des Landkreises Passau lagen, wie er bis zur Gebietsreform im Jahr 1973 bestand, sowie das Stadtgebiet Passau.

Am 1. Oktober 1928 wurde das Rentamt Obernzell aufgelöst und die 26 Gemeinden dieses Amtes kamen zum Rentamt Passau.

Im Rahmen der Gemeindegebietsreform im Jahr 1973 wurden die vormals eigenständigen Finanzämter Griesbach und Vilshofen statusmäßig Außenstellen des Finanzamts Passau. Im Rahmen einer Verwaltungsreform zur Neuorganisation der Finanzamtsaußenstellen wurden zum 1. April 2002 die bis dahin weiter bestehenden eigenen Amtsbezirke der Außenstellen und des Stammamts Passau zu einem gemeinsamen Amtsbezirk Passau zusammengeführt.

Damit umfasst der Amtsbezirk heute 38 Gemeinden des Landkreises Passau und die kreisfreie Stadt Passau mit einer Gesamtfläche von 1.600 km² und 235.000 Einwohnern.

Dienstgebäude

Schon das Passauer Rentamt war im Anwesen Domplatz 3 zu Füßen des Stephansdoms untergebracht. Dieses war ein alter Renaissancebau mit Arkadenhof und ehemals der Kapitelhof zu den Domherrengebäuden. Mit der Säkularisation im Jahre 1803 war es in den Besitz des Bayerischen Staates übergegangen und wurde bald darauf als Rentamtsgebäude genutzt. Im Zuge der Einführung der Reichsfinanzverwaltung im Jahre 1919 wurden die vormaligen Rentämter durch Finanzämter abgelöst. Das Anwesen Domplatz 3 war auch das erste Dienstgebäude des neuen Finanzamts Passau.

Die vorderen Zimmer waren Amtszimmer. Neben den Amtsräumen beherbergte das Gebäude auch Dienstwohnungen, so auch die Wohnung des Vorstehers.

Bei der Eingliederung des Finanzamts Obernzell im Jahre 1928 in den Bezirk des Finanzamts Passau wurde die Dienstwohnung des Vorstehers aufgegeben.

Raumnot war von Anfang an ein ständiger Begleiter des Finanzamts Passau. So mussten schon 1937 für die Betriebsprüfungsstelle Büroräume in einem Privathaus gemietet werden und die Lohnsteuerstelle war in einer Bürobaracke auf einem Brauereigrundstück Ecke Heuwieserstraße / Lupingasse untergebracht. Deshalb wurde schon vor dem Zweiten Weltkrieg der Bau eines neuen Dienstgebäudes geplant.

Ein Neubau konnte aber erst Anfang der Sechziger Jahre realisiert werden. Am 15. Juni 1963 wurde das heutige Finanzamtgebäude an der Innstraße durch Bischof-Koadjutor Antonius Hofmann eingeweiht. Das ehemalige Dienstgebäude am Domplatz wurde im Oktober 1963 an den Bischöflichen Stuhl verkauft.

Das neue Gebäude umfasste sechs Stockwerke, in denen das Finanzamt Passau und das Finanzbauamt Passau zunächst ausreichend Platz fanden; den baulich mit dem Hauptgebäude verbundenen Seitenflügel bezog das Staatliche Gesundheitsamt Passau.

Bereits nach kurzer Zeit erwiesen sich auch die neuen Räumlichkeiten als zu eng. Daher wurden im November 1973 in Passau, Bahnhofstr. 32, zusätzlich 26 Büroräume für die Betriebsprüfung angemietet.

Im Juli 1977 kamen weitere Anmietungen in der Bahnhofstraße 2 und 4 für die Bewertungsstelle, die Bußgeld- und Strafsachenstelle und die Umsatzsteuerprüfungsstelle hinzu.

Im Jahr 1990 bezog das Finanzamt Passau die vom Finanzbauamt freigemachten Räume im 5. Stock des Hauptgebäudes.

Die Raumprobleme fanden erst in den Jahren 1998/1999 ihr Ende. Im September 1998 konnte das Finanzamt Passau das Gebäude des ehemaligen Landbauamtes in der Innstadt am Fuße des Maria-Hilf-Berges beziehen. Dort fanden die Bewertungsstelle, die Grunderwerbsteuerstelle sowie die Prüfungsdienste mit Ausnahme der Betriebsprüfungsstelle eine neue Heimstatt.

Ende 1998 zog auch das Staatliche Gesundheitsamt in neue Räume in Fürstenzell, sodass im Mai 1999 die Betriebsprüfungsstelle nach über einem Viertel Jahrhundert Auslagerung die freigewordenen Räume im Seitenflügel des Finanzamtsgebäudes beziehen konnte.

Im Frühjahr 2019 wurde die Dienststelle Mariahilf zur Nutzung voll der Reisekostenstelle des Landesamts für Finanzen überlassen.
Die bis dahin noch verbliebene Umsatzsteuerprüfung und der Amtliche Landwirtschaftliche Sachverständige, wie der Vermessungsbeamte konnten in freie Büroflächen am Haupthaus in der Innstraße umziehen.

Im Jahr 2020 und 2021 wurde das Gebäude an der Innstraße energetisch saniert. Bei einer Investitionssumme von 4,2 Millionen Euro konnten alle Fenster erneuert, Vollwärmeschutz aufgetragen, Deckendämmungen durchgeführt und alle Tore erneuert werden. Diese Maßnahme stellte nach dem Bau des Gebäudes von 1961 bis 1963 die größte Investition dar. Gerade städtebaulich fügt sich das doch dominante Gebäude sanft in den Bereich zwischen neuer Mitte und Innpromenade ein.

Servicezentren

Im Jahr 2001 wurden im Stammamt Passau und in den Außenstellen Bad Griesbach und Vilshofen Servicezentren eingerichtet. Sie sind die zentralen Ansprechstellen für Bürgerinnen und Bürger, die ihre laufenden steuerlichen Angelegenheiten persönlich erledigen möchten.

Neuorganisation der Außenstellen

Bis zum April 2002 verfügten das Stammamt Passau und die beiden Außenstellen Bad Griesbach und Vielshofen über eigene Amtsbezirke. Zum Zuständigkeitsbereich des Stammamts Passau gehörten das Gebiet der Stadt Passau und die Gebiete von 20 der 38 Gemeinden des Landkreises Passau. Die Gebiete der übrigen Landkreisgemeinden verteilten sich auf die Amtsbezirke der beiden Außenstellen. Die Fläche des damaligen Amtsbezirks Passau betrug danach 820 qkm mit 140.000 Einwohnern. Zum 1. April 2002 wurde für Passau die Verwaltungsreform zur Neuorganisation und Optimierung der Finanzamtsaußenstellen umgesetzt und die Amtsbezirke des Stammamts Passau und der Außenstellen Vilshofen und Bad Griesbach zu einem gemeinsamen Amtsbezirk vereinigt.

Mit der Zusammenlegung der Amtsbezirke entfielen auch die bisherigen eigenen Finanzamtsnummern der Außenstellen (166 für Vilshofen und 120 für Bad Griesbach). Die Zusammenlegung der Amtsbezirke ermöglichte die Zentralisierung von Verwaltungsaufgaben und die Schaffung größerer und effizienter arbeitender Einheiten. In diesem Zusammenhang wurden im Jahre 2006 die Bewertungsstellen der drei Dienststellen in der Außenstelle Bad Griesbach zusammengefasst.

Übernahme der Kraftfahrzeugsteuer durch die Zollverwaltung

Im Zuge der Föderalismusreform wurde die Kraftfahrzeugsteuer mit dem 01.07.2009 eine Bundessteuer. Übergangsweise führten die Landesfinanzbehörden im Wege der Organleihe die Verwaltung der Kraftfahrzeugsteuer fort.

Zum 28.04.2014 übernahmen die Hauptzollämter die Zuständigkeit für die Festsetzung, Erhebung und Vollstreckung der Kraftfahrzeugsteuer von den bayerischen Finanzämtern. Damit wurde auch die vormals beim Stammamt Passau zentralisierte Kraftfahrzeugsteuerstelle aufgelöst.

Zentralisierung der Finanzkassen

Im Rahmen einer Reform der Finanzkassen wurde die ehemals beim Stammamt Passau angesiedelte Finanzkasse zum 31.10.2014 aufgelöst. Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs übernahm die neu geschaffene zentralisierte Finanzkasse beim Finanzamt Zwiesel.

Amtsleiter des Finanzamts Passau seit Kriegsende

  • Oberregierungsrat Donderer
  • Oberregierungsrat Stölzle
  • Regierungsdirektor Golder
  • Leitender Regierungsdirektor Mailinger
  • Leitender Regierungsdirektor Dr. Rudolf Jäger
  • Leitender Regierungsdirektor Joachim Selbach
  • Leitender Regierungsdirektor Manfred Ziga
  • Leitende Regierungsdirektorin Hildegard Küspert
  • Leitender Regierungsdirektor Wolfgang Beeg

Geschichte der Außenstelle Bad Griesbach

Die Finanzamtsaußenstelle Bad Griesbach ist im ehemaligen Schloss Griesbach untergebracht. Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses datiert aus dem Jahr 1076.

Im Jahre 1277 wurde das Schloss Sitz eines herzoglichen Pflegegerichts. Getrennt vom Pflegegericht gab es im Schloss ein Kastenamt, dem ein vom Herzog berufener und vereidigter Kastner vorstand, der die Ablieferung und Beitreibung der Zehent-Abgaben zu besorgen hatte. Als erster Kastner ist ein Wernher der Auer (1382 – 1385) überliefert. 1772 wurde dem damaligen Pfleger auch das Kastenamt Griesbach zugelegt. Bis 1799 blieb das Pflege- und Kastenamt durch eine Person vertreten. Die Pflege Griesbach wurde in diesem Jahr aufgelöst und ein provisorisches Landgericht errichtet.

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1802 wurde das Kastenamt in Rentamt umbenannt.

Am 8.5.1805 brannte das Schloss fast vollständig nieder. Das obdachlos gewordene Rentamt wurde nach Sankt Salvator in das aufgelassene Prämonstratenserkloster verlegt. Dort war es jedoch nur kurze Zeit untergebracht. Schon 1808 kam es in das Schloss Ortenburg.

Mit der Verlegung des Rentamtes waren die Ortschaften, Obmannschaften usw. nicht einverstanden. Sie beantragten, das Rentamt wieder nach Griesbach zu verlegen. Als Gründe wurden angegeben, dass nur 6 Obmannschaften näher bei Ortenburg liegen, alle übrigen würden günstiger zu Griesbach liegen. Außerdem würden für viele Zeitverluste und höhere Zehrungskosten entstehen. Auch für die sogenannten Büchelträger (Hilfskassiere) würden höhere Kosten entstehen. Allenfalls möge das Rentamt nach Asbach (Kloster) verlegt werden, wenn die Landeskasse zu sehr erschöpft sei, als dass sie die Herstellung einer "schicklichen Rentamtswohnung" nicht aufbringen könne.

Da sich verschiedene Gemeinden zu einer Gesamtleistung von 3235 Gulden, 15 Kreuzer (darunter der Markt Griesbach mit 1000 Gulden) in bar für die Amtsverlegung bereit erklärten, wurde der Wiederaufbau des ehemaligen Schlosses genehmigt. Allerdings wurden zu diesen Barleistungen von den nächstgelegenen Obmannschaften auch Spann- und Handdienste verlangt.

1817 wurde der eine Getreidestadel zum Rentamt, 1858 der andere Getreidestadel zum Amtsgericht mit Fronfeste ausgebaut. Der frühere vorhandene Turm wurde weggelassen.

1912 wurde das Amtsgericht aus dem Schlossbau in einen Neubau verlegt. Das Rentamt wurde um ein Stockwerk (Dienstwohnung) erhöht und gleichzeitig wurde mit Verwendung alter Grundmauern ein Neubau des Bezirksamts (später Landratsamt) errichtet.

Von 1951 bis zur Auflösung der Vorsteherwohnung im Finanzamtsgebäude im Jahre 1966 waren einige Arbeitsgebiete des Finanzamts im 2. Stock des angrenzenden früheren Amtsgerichtsgebäudes untergebracht, welches von 1912 – 1948 nur noch als Gefängnis genutzt worden war.

Am 1.7.1973 wurde das Finanzamt Griesbach aufgelöst. Es wurde danach als Außenstelle des Finanzamts Passau mit eigenem Amtsbezirk weitergeführt.

1985 reichten die Dienstzimmer im Schlosshof 6 nicht mehr aus und es wurden im 2. Stock, 1990 im 1. Stock und ab 1998 auch das Erdgeschoss des angrenzenden früheren Amtsgerichtsgebäudes im Schlosshof 5 wieder durch das Finanzamt genutzt. Zwischenzeitlich war dort die Dienststelle des Staatlichen Gesundheitsamtes Passau untergebracht.

In den Jahren 1998 bis Frühjahr 2000 wurde außerdem ein Seitenflügel (Schlosshof 3) mit erheblichem Kostenaufwand saniert und renoviert, der seit Oktober 2000 durch die Finanzamtsaußenstelle Bad Griesbach genutzt wird.

Zum 1. April 2002 wurde im Rahmen eines Optimierungsprozesses die Zuständigkeiten für das Finanzamt Passau mit den beiden Außenstellen Bad Griesbach sowie Vilshofen neu gruppiert. Die bis dahin noch geltenden Amtsbezirke wurden aufgelöst und durch eine funktionsbezogene Zuständigkeitsverteilung innerhalb des neuen gemeinsamen Amtsbezirks ersetzt.

Am 1.10.2006 wurde in einem Erweiterungsschritt das Gebäude des aufgelösten Forstamts Bad Griesbach im Rottal (Schloßhof 2) übernommen und die Bewertungsstelle für den gesamten Amtsbezirk Passau in Bad Griesbach zentralisiert.

Amtsvorsteher bzw. Leiter der Außenstelle seit Kriegsende waren:

  • Regierungsrat Meier
  • Regierungsrat Denzler
  • Oberregierungsrat Jäger
  • Oberregierungsrat Fischer
  • Oberregierungsrat Matner
  • Oberregierungsrat Dr. Wimmer
  • Oberregierungsrat Dr. Kurz
  • Oberregierungsrat Selbach
  • Oberregierungsrat Ziga
  • Oberregierungsrat Schütz
  • Regierungsdirektorin Diezmann

Geschichte der Außenstelle Vilshofen

Das rechts der Donau gelegene Gebiet des früheren Finanzamtsbezirks Vilshofen bildete einst eine wichtige Landschaft römischer Kolonisation und gehörte später dem Kinzinggau an. An der Nordgrenze des römischen Weltreiches verlief eine Römer- straße von Regensburg (Ratisbona) über Straubing (Sorviadurum) zum etwa 8 km westlich von Vilshofen gelegenen Lager Künzing (castra Quintana) und weiter nach Passau (castra batava).

Das Früheste, das wir aus dem Raum Vilshofen urkundlich wissen, ist, dass geistliche und weltliche Grundherrn (z. B. Bischof und Domkapitel Passau, Kloster Sankt Nikola, Kloster Niederalteich, Kloster Mondsee im Salzkammergut, Graf von Bogen) bereits im 9. Jahrhundert hier begütert waren.

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Spätestens im 12. Jahrhundert war der Ort Vilshofen in Besitz des Bischofs von Passau und alsbald als Lehen an den Grafen von Ortenburg gekommen. Den Ortenburgern war der Ort Vilshofen so wichtig, dass er von Graf Heinrich 1206 zur Stadt erhoben wurde; seltener Fall einer gräflichen Stadtgründung in Altbayern.

Bereits etwa 30 Jahre darauf bemächtigte sich der Wittelsbacher Herzog Otto der Erlauchte der jungen Stadt durch einen Gewaltstreich, was zwanzig Jahre darauf vom bisherigen Eigentümer, dem Bischof von Passau, vertraglich sanktioniert wurde. Noch im 13. Jahrhundert (um 1280) wurde Vilshofen Sitz eines herzoglichen Pfleggerichts. Der Umfang des damaligen Gerichts und Verwaltungs- bezirks deckte sich nicht überall mit dem Gebiet des ehemals selbständigen Amtsbezirks. Es gehörten damals Teile der früheren Finanzamtsbezirke Passau - Außenstelle Griesbach -, Eggenfelden, Deggendorf, Grafenau und Passau zum Bezirk des herzoglichen Pflegegerichts, während andererseits verschiedene Teile des Amtsbezirks anderen Pfleggerichtsbezirken angegliedert waren.

Nach Auflösung der alten Pfleggerichte hatte Vilshofen seit 1803 ein neues Landgericht. Damals bestand in dem 15 km von der Stadt entfernt gelegenen Markt Osterhofen auch ein königliches Rentamt. 1828 wurde dieses nach Vilshofen verlegt und dort zunächst im ehemaligen Bräustadl untergebracht. Das heutige Amtsgebäude in der Kapuzinerstraße wurde 1904 bezogen. In dieser Zeit dürfte auch der Ginkobaum, die Zierde des Finanzamtsgartens gepflanzt worden sein.

Zum 1. Juli 1973 wurde das Finanzamt Vilshofen aufgelöst. Ein Teil der ehemaligen Aufgaben und des ehemaligen Finanzamtsbezirks wurden fortan von der Außenstelle Vilshofen des Finanzamts Passau verwaltet.

Die Gesamtfläche dieses Amtsbezirks betrug 328,12 km² und umfasste die Passauer Landkreisgemeinden Aidenbach, Aldersbach, Beutelsbach, Eging, Hofkirchen, Ortenburg, Vilshofen und Windorf.

Im Jahr 2001 wurde im Rahmen einer Verwaltungsreform in der Außenstelle Vilshofen eine von zehn Grunderwerbsteuerzentralstellen in Bayern eingerichtet. Der örtliche Zuständigkeitsbereich der Grunderwerbsteuerzentralstelle Vilshofen umfasst die Amtsbezirke der Finanzämter Deggendorf, Eggenfelden, Grafenau und Passau.

Im Rahmen der zum 01.04.2002 durchgeführten Neuorganisation und Optimierung der Außenstellen wurden die Amtsbezirke des Finanzamts Passau und der Außenstellen Bad Griesbach und Vilshofen zu einem gemeinsamen Amtsbezirk Passau zusammen gelegt. Die Verteilung der Aufgaben und Zuständigkeiten untereinander folgt seither nicht mehr regionalen Gesichtspunkten, sondern richtet sich nach anderen Kriterien, insbesondere nach dem Anfangsbuchstaben der Namen der Steuerbürger.

50 Jahre Finanzamt Passau - Innstraße 36

Am 15. Juni 1963 wurde das neu errichtete Dienstgebäude in Passau, Innstraße 36, als "DREI-ÄMTER-HAUS" feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Neben dem Finanzamt beherbergte es zunächst auch das Finanzbauamt und das Gesundheitsamt. Der 50. Jahrestag der Eröffnung sollte mit einer Feier am 10. Juni 2013 begangen werden. Angesichts der "Jahrhundertflut" Anfang Juni 2013 mit ihren verheerenden Folgen für die Menschen in Stadt und Land wurde dieser Termin jedoch abgesagt.

Festschrift "50 Jahre Finanzamt Passau - Innstraße 36" (PDF, 42 Seiten, 3,79 MB)

Bericht über den Festakt in der Passauer Neuen Presse vom 29.10.2013

Hochwasser 2013

Im Juni 2013 wurde unser Dienstgebäude in Passau, Innstraße 36, erstmals vom Hochwasser betroffen. Nachfolgend einige Impressionen von der "Jahrhundertflut".